Nach mehreren Wochen mit zum Teil ordentlichen Kursgewinnen in Folge hat der DAX in der vergangenen Handelswoche mal wieder nachgegeben. Der Deutsche Aktienindex gab 233 Punkte ab und verlor damit 2,5 Prozent. Aktuell notiert der Aktienindex der Deutschen Blue Chips bei 9.172 Punkten. Nachdem der DAX am Montag zunächst nur 3 Punkte verlor, ging es vorallem am Dienstag mit den Kurs nach unten. An diesem Tag gab der DAX um 1,9 Prozent nach. Am Mittwoch setzte sich die Verlustserie mit einem Kursrückgang von 0,9 Prozent und am Donnerstag mit Kursverlusten von 0,6 Prozent fort. Am Freitag stabilisierte sich der Markt wieder und der DAX legte 1 Prozent zu.
Der am Montag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex fiel gut aus, konnte die Börsianer jedoch nicht für steigende Kurs begeistern. Für Freitag stand in den USA der Arbeitsmarktbericht an. Nachdem hier eine positive Entwicklung für den Arbeitsmarkt erwartet wurde, kam es zu den Kursverlusten. Und genau darin liegen die Gründe für die Kursverluste des DAX. Denn mit dem Anziehen der Konjunktur werden die Notenbanken ihre Unterstützungsmaßnahmen zurückfahren. Damit geht dann die Zeit des billigen Geldes zu Ende was zu weniger Käufen und damit weniger Nachfrage an den Aktienmärkten führen würde.
Richtig in den Keller ging es in der vergangenen Woche mit den Papieren von ThyssenKrupp. Der Stahlhersteller steckt derzeit richtig in der Krise. Der Kursverlust betrug 9,3 Prozent. Die Aktie kam damit um 1,79 Euro auf einen Schlusskurs von 17,47 Euro zurück. Durch Verkauf eines Stahlwerkes in den USA erlöste ThyssenKrupp deutlich weniger als zunächst erwartet. Die zur Reduzierung der Schulden durchgeführte Kapitalerhöhung hat die ThyssenKrupp-Aktie weiter belastet. Es bleibt zu hoffen, dass mit diesen Maßnahmen aufgeräumt wurde und nun wieder Ruhe in die Aktie einkehrt. Eine Herabstufung durch die Deutsche Bank hat die Lanxess-Aktie belastet. Der Kurs des Papiers verlor 5,3 Prozent auf 46,09 Euro. Schwach notierten auch die Versorger. RWE verloren 4,8 Prozent auf 26,90 Euro und E.on gaben 4,5 Prozent auf 13,52 Euro nach.
An die Kursgewinne der Vorwochen konnten dagegen die Papiere von Fresenius anknüpfen. Der Gesundheitskonzern aus Bad Homburg legte im schwachen Gesamtumfeld 2,3 Prozent auf 106,60 Euro zu. Auch K+S legten zu und gewannen 2 Prozent. Die Aktie des Düngemittelherstellers ging mit 21,01 Euro aus dem Handel. Derzeit setzen viele Spekulanten auf kurzfristig weiter fallende Kurse bei dem Papier. Mit jedem Tag, an dem diese Rechnung nicht aufgeht, sind diese Akteure zu Käufen gezwungen und treiben damit den Kurs nach oben. Eine Übernahme stärkt das Geschäft von Merck. Die Darmstädter haben eine ehemalige Höchst-Tochter übernommen. Merck steigt damit zu einem bedeutenden Player im lukrativen Markt für Flüssigkeitskristalle auf. Der Kurs legte 0,4 Prozent zu und notiert nun bei 128,25 Euro.
Nach den Verlusten der Vorwoche und der Erholung am Freitag stellt sich nun die Frage, ob dies die erwartete Verschnaufpause war unter der der Aktienmarkt die Jahresendrally fortsetzt oder der Beginn von weiteren Kursverlusten eingeläutet wurde. Was für weitere Kursgewinne spricht, sind die fehlenden Alternativen für Geldanlage. Somit ist man quasi gezwungen in Aktien zu investieren. Das Anziehen der Konjunktur reduziert zwar die Geldschleusen der Notenbanken, andererseits ist eine gute Konnjunktur positiv für die Geschäftsergebnisse der Unternehmen. Insofern dürfte einem weiteren Kursanstieg an den Aktienmärkten nicht zu viel im Wege stehen. Nachdem einige zittrige Aktionäre nun ihre Bestände reduziert haben, dürfte es wieder mit den Kursen nach oben gehen. Und zum Jahreswechsel sind Indexstände oberhalb des aktuellen Kursniveaus sehr wahrscheinlich.